Ein Wirtschaftssystem ist für die Menschen da und nicht die Menschen für das Wirtschaftssystem. Das bedeutet aber auch, dass wenn ein System nicht mehr den Bedürfnissen einem Grossteil der Menschen entspricht, muss das System geändert und den Menschen angepasst werden und nicht die Menschen an das System! Eine nachhaltige Änderung des Wirtschaftssystems muss dann klar im Vordergrund stehen.
Wahrscheinlich gibt es ja nicht das ideale Wirtschaftssystem mit dem perfekten Aufbau (Struktur/Ordnung) und den optimalen Prozessen (Abläufen/wirtschaftlichen Vorgängen). Daher ist ein Wirtschaftsmodell immer wieder neu zu denken. Nachfolgende Konzepte sind bereits als alternative Wirtschaftsformen zum Neokapitalismus gedacht worden – also es stehen Alternativmöglichkeiten zur Auswahl!
Wie bereits
erwähnt gründen ökonomische Prinzipien und wirtschaftliche Konzepte nicht auf
Naturgesetzen, sondern auf von Menschen festgelegten Regeln und Gesetzen. Im
Weiteren ist das Wirtschaftssystem nur Teil innerhalb eines Gesellschafts-Gesamtkonzeptes
und abhängig von einem politischen, sozialen und kulturellen System sowie angewiesen auf gegenseitige Beziehungen zwischen diesen Teilsystemen.
Zukunftsbilder entwickeln
Lässt
sich ein gutes Leben als Gegenentwurf zum heutigen System überhaupt denken und auch
verwirklichen? Wie
könnte ein Gegenmodell zum Bestehenden aussehen (Denkbarkeit möglicher
Zukünfte)? Wie
gelingt es eine Transformation der Gesellschaft gemeinsam zu gestalten und
durchzuführen, d.h.
einerseits einen neuen Lebensstil entwerfen und andererseits die folgenden in
der Vergangenheit erarbeiteten zivilisatorischen Errungenschaften nicht dadurch
aufs Spiel setzen:
https://www.un.org/Depts/german/gv-70/band1/ar70001.pdf
https://www.eda.admin.ch/agenda2030/de/home/agenda-2030/die-17-ziele-fuer-einenachhaltige-entwicklung.html
https://www.youtube.com/watch?v=5KJxAk6lopE
«Konzeptwerk
neue Ökonomie» ist der Überzeugung, dass die Wirtschaft dafür da ist, ein gutes
Leben für alle zu ermöglichen. Die derzeitige
Art zu Wirtschaften verfehlt
diese Ziele weit: Sie ist undemokratisch und instabil. Sie erzeugt Reichtum für
Wenige, aber Ausgrenzung und Armut
für Viele. Durch die Umweltzerstörung werden
diese Ungerechtigkeiten noch weiter verschärft und unsere Lebensgrundlagen
vernichtet.
Doch
bislang ist die Wirtschaftspolitik vom Wachstumsgedanken dominiert, von
Konkurrenz statt Kooperation. Das liegt vor allem an
Machtungleichheiten, die
zu ungleichen Gestaltungsmöglichkeiten führen. So können diejenigen, die vom
Wirtschaftssystem maßgeblich
profitieren, ihre Interessen gegen die Bedürfnisse
der Mehrheit durchsetzen.
Um dem zu
begegnen, ist eine sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft dringend
notwendig. Dafür gibt es keinen Masterplan:
Wir verstehen uns als Teil einer
Bewegung, welche viele Wege sucht und zusammenführt. Denn die nötigen
Veränderungen sind vielschichtig
und bedeuten eine weitgreifende Umstellung
unserer Lebenswelt.
https://konzeptwerk-neue-oekonomie.org/ueber-uns
• Für eine Wirtschaft im Dienste des Menschen von Dr. Patrick Kaczmarczyk
Ob Krisen, Armut oder die zunehmende Verrohung und Spaltung der Gesellschaft: Die beängstigenden Entwicklungen der letzten Jahre
sind in erster Linie das Ergebnis verfehlter wie fehlender wirtschaftspolitischer Ideen und Leitbilder. In einer Welt fundamentaler
Abhängigkeiten sind wirtschaftspolitische Idee, die allein auf Eigenverantwortung und Individualismus basieren, zum Scheitern verurteilt.
Dr. Patrick Kaczmarczyk ist promovierter Politökonom und kritisiert dieses Mainstream-Denken, analysiert die Schäden und Krisen,
die daraus entstanden sind, und legt ein Gegenmodell auf Grundlage der Prinzipien der katholischen Soziallehre auf.
In seinem Buch «Raus aus dem Ego-Kapitalismus» zeigt Patrick Kaczmarczyk mögliche Auswege aus dem drohenden sozio-ökonomischen
wie ökologischen Desaster und reichen bis in die Soziallehre der Kirche. Diese weist einen überraschenden Reichtum an Prinzipien und
Leitbildern auf, die den auf radikalen Egoismus setzenden Dogmen des Neoliberalismus in fundamentaler Weise entgegenstehen. Denn eines
steht fest: Ohne mehr Gemeinsinn sind die aktuellen Krisen ein bloßer ein Vorgeschmack auf all das, was noch auf uns zukommt.
https://politischeoekonomie.com/patrick-kaczmarczyk-kapitalismus-ohne-armut-ist-moeglich/
https://www.youtube.com/watch?v=Mf2t_PDgUug
https://www.nachdenkseiten.de/?p=103971
• Eine Theorie der Gerechtigkeit von John Rawls
Eine sozial-politische Grundordnung, die auf dem Wert der Gleichheit beruht.
http://ethikseite.de/rawls-overview.html
https://www.youtube.com/watch?v=NX-IVGd6qhM
http://www.ethik-werkstatt.de/Rawls_Theorie_der_Gerechtigkeit.htmhttp://www.ethik-werkstatt.de/Rawls_Theorie_der_Gerechtigkeit.htm
• Die ressourcenbasierte Wirtschaft (resource-based economy) nach
Jacque Fresco:
Diese beinhaltet
das Konzept einer auf Ressourcen basierenden
Ökonomie, welche die
derzeitige, auf Knappheit und
Monetarismus beruhende,
Geldpolitik ablösen soll.
Fresco argumentiert, dass die Welt reich an natürlichen Ressourcen und Energie sei und dass mit
moderner Technik,
vernünftiger Effizienz und
gleichzeitiger Aufhebung der Beschränkungen der ökonomischen
Entwicklungsfähigkeit sämtliche Bedürfnisse der globalen
Bevölkerung im
Überfluss befriedigt werden könnten.
https://thevenusproject.fandom.com/wiki/Ressourcenbasierte_Wirtschaft
https://www.youtube.com/watch?v=ft6eDahIJrs
https://docplayer.org/14440239-Die-ressourcenbasierte-wirtschaft.html
• Humane
Marktwirtschaft (the humane market economy)
Die Humane Marktwirtschaft ist eine
Weiterentwicklung der Sozialen Marktwirtschaft. Sie stellt den Menschen in
einem ganzheitlichen Ansatz in
den Mittelpunkt aller wirtschaftlichen
Aktivitäten und Betrachtungen. Dieses konsequent am Wohl des Menschen
orientierte Wirtschaftsmodell –
Geld und Finanzen wird eine dienende Funktion
zugewiesen – fokussiert weniger auf den Sozialausgleich am Ende des
Marktprozesses, sondern auf
•
Haben oder Sein – die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft von Erich Fromm
Mit diesem sozialpsychologischen Werk versucht der Kulturphilosoph Erich Fromm ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass grundlegende
gesellschaftliche Veränderungen nötig sind, um dem Menschen ein erfülltes Leben zu ermöglichen. »Die Entwicklung dieses Wirtschaftssystems
wurde nicht mehr durch die Frage: Was ist gut für den Menschen? Bestimmt, sondern durch die Frage: Was ist gut für das Wachstum des
Systems?» E. Fromm
Die Begriffe »Haben« und »Sein« stehen für zwei Existenzweisen, die Fromm empirisch psychologisch und gesellschaftlich analysiert.
Mit der Existenzweise des Seins verbindet er ein Leben, in dem der aktive Mensch nichts zu haben begehrt, sondern seine Fähigkeiten
produktiv nutzt und eins ist mit der Welt. Im Gegensatz dazu ist das auf der Existenzweise des Habens basierende Leben dominiert durch
das Streben nach materiellen Gütern, Geld, Ruhm, Macht, Wissen usw. Fromm untersucht die Faktoren, die das in der modernen Zivilisation
ausgeprägte, am Haben orientierte Leben fördern und führt die Voraussetzungen an, die ein am Sein orientiertes, harmonisches Leben
ermöglichen. Er beschreibt Die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft, die nicht vom Konsum in seinen vielfältigen Ausformungen
geprägt ist und verweist auf die vehementen Gefahren, die drohen, wenn weiterhin der Besitz von Profit und Macht eine wesentliche Triebkraft
des Menschen darstellt. Fromm fordert einen radikalhumanistischen Geist, um eine menschliche und gesellschaftliche Veränderung
herbeiführen zu können.
http://www.fromm-gesellschaft.eu/images/pdf-Dateien/Otte_R_2000a.pdf
https://www.getabstract.com/de/zusammenfassung/haben-oder-sein/20355
https://www.youtube.com/watch?v=ZDO1G7-Dggw
•
Weltethos & Erdcharta: Die Weltgemeinschaft benötigt Grundwerte, die sie teilen
Dies sind einige Ansätze alternativer Wirtschaftsmodelle oder Teilbereiche davon, welche für unsere Zukunft weiterzudenken sind. Was noch fehlt und worauf hingearbeitet werden sollte, ist die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes, das die Einzelbereiche zu einem neuen ganzheitlichen und funktionierenden gesellschaftlichen Zukunftsmodell zusammenfügt. Dieses gilt es noch mit den fehlenden Sektoren/Lebensräumen zu ergänzen.
Das erwähnte zu erarbeitende Gesamtkonzept sollte auch die Kompetenzen der verschiedenen gesellschaftlichen Akteure enthalten, die zuvor überdacht, verifiziert und dann den entsprechenden Instanzen zuzuschreiben sind.